MoGraph: Die Effektoren – Der Zeit-Effektor
Sie erahnen es sicher bereits. Dieser Effektor hat etwas mit der Zeit, also mit der Animation von Klonen zu tun. Im Prinzip können hiermit Keyframes gespart werden, denn Veränderung z. B. der Position, der Skalierung oder von Winkeln können hiermit automatisch über einen gewissen Zeitabschnitt erfolgen. So können Sie mit diesem Effektor z. B. Klone so wie Partikel automatisch mit einer Geschwindigkeit versehen. Die folgende Abbildung 5.151 zeigt so ein Beispiel.
Abbildung 5.151: Geklonte Pyramiden steigen mit individuellen Geschwindigkeiten auf
In Abbildung 5.151 erkennen Sie kleine Pyramiden, die mittels eines Klon-Objekts in eine 2D-Gitteranordnung gebracht wurden. Um diese Klone animiert aufsteigen zu lassen, wurden zuerst über einen Zufall-Effektor Wichtungen zwischen 0% und 100% vergeben. Der Minimum-Wert muss in dem Zufall-Effektor also auf 0% reduziert und die Wichtungstransformation auf 100% erhöht werden. Als zweiter Effektor wirkt ein Zeit-Effektor auf das Klon-Objekt. Dort können Sie über die Parameter-Einstellungen vorgeben, wie stark sich die Klone innerhalb einer Sekunde Animation verändern sollen. Die Werte sind daher nie absolut zu verstehen. Mit P.Z 50 cm ist also z. B. gemeint, dass sich die Klone in einer Sekunde um 50 cm entlang der Z-Richtung (entsprechend des eingestellten Transformationsraums) voran bewegen werden. Damit diese Animation auch die individuellen Wichtungen der Klone beachtet, müssen Sie die Wichtung in den Abnahme-Einstellungen des Zeit-Effektors auf 0% reduzieren. Die folgenden Abbildung 5.152 fasst diese Einstellungen noch einmal im Bild zusammen.
Abbildung 5.152: Einstellungen am Klon-Objekt und den beteiligten Effektoren
Nach dem gleichen Prinzip könnten Sie den Zeit-Effektor auch für die Veränderung von Farben und Wichtungen über einen Zeitraum hinweg benutzen.
Abbildung 5.153: Reduzierung von Wichtungen über die Zeit hinweg mit einem Zeit-Effektor
So finden Sie in Abbildung 5.153 einen Vorschlag zur Erweiterung unserer Beispielszene. Dort wurde ein zweiter Zeit-Effektor aufgerufen, der ausschließlich Wichtungstransformation benutzt. Hier wurde ein negativer Wert verwendet. Die Wichtungen werden also über die Zeit hinweg reduziert. Da es keine negativen Wichtungen gibt, stoppt die Wirkung dieser Reduzierung automatisch wenn ein Klon eine 0% Wichtung erreicht. Am Klon-Objekt sortieren Sie diesen neuen Zeit-Effektor dann direkt nach dem Zufall-Effektor ein. Die Pyramiden starten dann zuerst ihren Flug, kehren aber nach kurzer Zeit wieder zu ihrer Startposition zurück. Wie schnell die Rückkehr der Pyramiden zu der Startposition erfolgen soll, steuern Sie über die Größenordnung der negativen Wichtungstransformation.
Natürlich können Sie auch diesen Effektor wieder als reinen Deformator und mit zusätzlicher Abnahme verwenden. Lesen Sie bitte u. a. beim Simpel-Effektor nach, welche Optionen Ihnen dadurch zusätzlich zur Verfügung stehen.
Über den Autor
Dieses Tutorial ist ein Auszug aus dem CINEMA 4D-Kompendium zur Animation von Arndt von Koenigsmarck. Das komplette C4D-Kompendium mit über 950 Seiten Know-how als Download (PDF) gibt es hier: CINEMA 4D-Kompendium – Die Animation.
