MoGraph: Die Effektoren – Der Schritt-Effektor
Mit diesem Effektor lassen sich Veränderung an den Klonen schrittweise übertragen. Sie kennen das Prinzip bereits aus dem Klon-Objekt, wo z. B. Schrittdrehungen eingestellt werden konnten, die jeden Klon relativ zum vorherigen drehten. Die Abbildung 5.140 gibt Ihnen ein typisches Beispiel dazu. Dort wurden über ein Klon-Objekt sechs Klone einer Figur nebeneinander aufgestellt. Ein Schritt-Effektor wird mit diesem Klon-Objekt verbunden. Standardmäßig führt dies zu einer Verdopplung der Skalierung. Daher erscheint der Klon ganz rechts in der Reihe doppelt so groß wie der ursprüngliche Klon am linken Ende der Reihe (siehe linke Seite von Abbildung 5.140).
Abbildung 5.140: Wirkung eines Schritt-Effektors auf die Skalierung von Klonen
Wie sich die Klone zwischen dem ersten und letzten verhalten sollen, können Sie über den Spline und den Wert Schrittlücke in den Effektor-Einstellungen festlegen. Die Schrittlücke gibt vor, für wie viele Klone ein Zustand gehalten werden soll, bis die nächste Veränderung durch den Effektor erfolgen soll. Betrachten Sie die Bilder auf der linken Seite der Abbildung 5.140 für eine Erläuterung dieses Effekts. Ganz oben sehen Sie dort das Ergebnis bei einer Schrittlücke von 0. Jeder Klon verändert sich ein bisschen, bis der letzte Klon schließlich die volle Veränderung zeigt, die Sie über die Parameter des Effektors eingestellt haben.
Wie stark sich jeder Klon verändert, hängt damit von der Gesamtzahl der Klone und von der Spline-Kurve im Effektor ob. Sind nur 3 Klone vorhanden, wird der zweite Klon bereits die Hälfte der Parameter-Veränderung anzeigen müssen. Bei fünf Klonen werden 50% der Parameter-Vorgaben erst beim dritten Klon erreicht, usw. Die Kurve im Bereich Spline legt dabei fest, wie der Übergang von den ursprünglichen Klon-Parametern zu den Parametern des Effektors erfolgen soll. Standardmäßig wird dort eine „Ease Ease“-Kurve benutzt, Veränderungen beginnen also zögerlich, werden dann stärker und schwächen sich dann gegen Ende der Klonreihe wieder ab. Über einen Rechtsklick in den Graphen können Sie über den Menüpunkt Spline-Presets aber z. B. auch einen Linearen Verlauf abrufen, damit die Veränderungen zwischen den Klonen jeweils gleich groß sind. Aber auch individuelle Kurvenverläufe sind kein Problem. Führen Sie dazu Ctrl-Klicks in den Spline-Graphen aus, um neue Punkte zu setzen. Sie kennen dieses Prinzip bereits aus den Erklärungen z. B. des Spline-Effektors. Lesen Sie dort bei Bedarf nach.
Eine Erhöhung der Schrittlücke führt nun dazu, dass mehrere benachbarte Klone identisch beeinflusst werden. Entsprechend größer fällt dann die Veränderung des Klons aus, der nach einer Schrittlücke folgt. Die linke Seite der Abbildung 5.140 stellt das Ergebnis bei Verwendung von Schrittlücke 0, 1 und 2 gegenüber. So ein Effekt lässt sich hervorragend nutzen, um z. B. die verschiedenen Ränge eines Fußballstadions zu modellieren oder gar mit Publikum zu füllen, wie es in Abbildung 5.141 zu sehen ist.
Abbildung 5.141: Schrittweise Veränderung von Klonen in einer Gitter-Anordnung
Dort wurde ein Klon-Objekt im Gitter-Modus betrieben, um 6 mal 6 Klone parallel zum Boden zu erzeugen. Ein Schritt-Effektor hebt die Klone insgesamt über einen P.Y-Wert in ihrer Position an. Damit dies reihenweise erfolgt, wird die Schrittlücke an die Klon-Anzahl in X-Richtung angepasst. Generell ist dies immer die Klonanzahl pro Reihe minus eins. Bei unseren sechs Klonen pro Reihe muss also eine Schrittlücke von 5 verwendet werden.
Nach dem gleichen Prinzip können auch Wichtungen, Farben und die Sortierung von Klon-Formen verteilt werden. Ordnen Sie hierzu dem Klon-Objekt z. B. so viele verschiedene Formen unter, wie Reihen in Ihrem virtuellen Stadion vorhanden sind und aktivieren Sie dann am Klon-Objekt Klone Sortieren, damit sich die Formen durch Effektoren auswählen lassen. Am Effektor verschieben Sie anschließend in den Parametern den Wert für Klone ändern auf 100%. Wenn Sie mögen, können Sie auch noch das Farbmodus-Menü auf An oder Manuell schalten, um die Formen ebenfalls reihenweise verändern zu können. Die folgende Abbildung 5.142 gibt abschließend diese Veränderungen an unserer Szene und das Ergebnis wieder.
Abbildung 5.142: Veränderung der Klon-Sortierung über einen Schritt-Effektor
Natürlich lässt sich auch der Schritt-Effektor wieder für Deformationen von Punkt- und Polygon-Objekten verwenden. Die folgende Abbildung 5.143 zeigt hierzu ein naheliegendes Beispiel. Ein Ebene-Grundobjekt in +Y-Ausrichtung, sowie mit einer Unterteilung für die Breite und 21 Unterteilungen für die Tiefe bekommt einen Schritt-Effektor untergeordnet. Nachdem dort Deformation für Polygone aktiviert wurde, passen Sie P.Y und P.Z in den Effektor-Parametern an, um die Höhe der Stufen festzulegen. In diesem Fall habe ich eine Schrittlücke von 2 verwendet.
Abbildung 5.143: Deformation einer Ebene mit einem Schritt-Effektor
Über den Autor
Dieses Tutorial ist ein Auszug aus dem CINEMA 4D-Kompendium zur Animation von Arndt von Koenigsmarck. Das komplette C4D-Kompendium mit über 950 Seiten Know-how als Download (PDF) gibt es hier: CINEMA 4D-Kompendium – Die Animation.
